Unser fünfter Stopp liegt auf der Insel Roatan, die zu Honduras und den Islas de la Bahía gehört, einer unterseeischen Bergkette aus zum Teil vulkanischen und korallinen Ursprungs. Roatan liegt etwa 65 km nördlich vor dem Festland und ist mit 125 km² Fläche die größte Insel der Islas de la Bahía. Die sehr schmale Insel ist geprägt von tropischer Vegetation, einem mit Urwald bedeckten Bergrücken, schönen Sandstränden und traumhaften Korallenriffen, nur wenige Flossenschläge vom Strand entfernt. Hier kann man große Barsche, Muränen, Schildkröten, Rochen, Delfine und in den Frühlingsmonaten sogar Walhaie beobachten.
Die Korallenriffe von Roatan gehören zum Belize Barrier Reef und damit zum größten Korallenriff der nördlichen Hemisphäre. Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinne gibt es auf Roatan nicht. Die Highlights der Insel sind definitiv die Unterwasserwelt und die üppige Flora und Fauna. Eine große Korallenvielfalt, kristallklares warmes Wasser und spektakuläre, farbige Wände, kleine Canyons und Höhlen lassen Taucherherzen höher schlagen. Östlich von Roatan befinden sich weiterhin einige kleine Inseln, sogenannte Cays: Morat, Barbaretta, Pigeon Cay und Barefoot Cay.
Roatan
Wissenswertes über die Insel
Die Hauptstadt von Roatan und einstiges Piratennest ist Coxen Hole, wo wir mit dem Schiff festmachten und unsere Ausflüge starteten. Die Stadt wurde nach dem berühmten Piraten John Coxen benannt. Hier leben die meisten der knapp 30.000 Einwohner der Insel. Weitere Städte sind French Harbour, West End und Oak Ridge. Am Hafen von Roatan kann nur ein Kreuzfahrtschiff festmachen. Zwei weitere können vor der Insel ankern und die Passagiere mit Tendern absetzen. Wir durften zum Glück direkt an der Pier anlegen.
Insgesamt gilt Honduras als unsicheres Reiseland, da kriminelle Jugendbanden (Maras) das Land terrorisieren. Die Maras sind wohl bisher nicht auf Roatan aktiv, dennoch ist Vorsicht geboten. Wir hatten uns hier für einen von TUI organisierten Ausflug entschieden und haben uns zu jeder Zeit sicher gefühlt.
Direkt am Hafen befindet sich das Town Center, ein moderner Komplex mit Geschäften, Bars und Restaurants. Als wir während unserer Reise in Roatan waren, wurde rund um den Hafen herum gebaut. Die Aussicht auf den Hafen war also leider nicht so schön. Wenn man keinen Ausflug über TUI gebucht hat, so findet man in dem Town Center lokale Ausflugsanbieter und direkt dahinter den großen Parkplatz, wo Taxen und die Ausflugsbusse warten. Die Landessprache von Roatan ist übrigens spanisch. Da es aber sehr viele amerikanische Touristen gibt, sprechen viele Einheimische auch Englisch. In Honduras zahlt man mit dem Lempira, allerdings werden überall auch US Dollar angenommen. (Stand: April 2019)
Ausflugsmöglichkeiten
auf Roatan
Für uns ging es erst am Nachmittag los zu unserem Ausflug „Katamaranfahrt und Schnorcheln am Korallenriff“. Des Weiteren stand für uns noch ein Ausflug auf eigene Faust zum West Bay Beach oder ein Ausflug zu Little French Key zur Auswahl. Little French Key ist eine Privatinsel vor der Südküste Roatans mit Stränden, Bars, Restaurants, Wassersport und einem so genannten Animal Rescue Center, unter anderem mit Affen und Pumas. Unserer Meinung nach völlig unnötig, wie auch schon in Cozumel, solche „Attraktionen“ anzubieten, weshalb wir uns auch dagegen entschieden haben.
Der West Bay Beach liegt am westlichen Ende der Insel und ist sehr beliebt. Hier findet man viele Strandhotels und Gastronomie, die Liegestühle, Sonnenschirme und Hängematten anbieten. Ich hatte mich vor unserer Reise ausgiebig über den West Bay Beach informiert. Hier sollte man darauf achten, dass sehr viele Strandabschnitte privat sind und zu Hotelanlagen gehören. Mann muss also meist eine Gebühr bezahlen, um dort an den Strand zu gelangen. Es soll wohl aber auch Bereiche geben, die kostenfrei genutzt werden können. Vielleicht fragt ihr dafür einfach euren Taxifahrer, der sicherlich einige Tipps geben kann.
Des Weiteren gibt es auf Roatan die Mahogany Bay im Süden der Insel, eine künstlich angelegte Lagune mit türkisblauem Wasser. In der Nähe der Mahogany Bay liegen zwei halbversunkene Schiffswracks, die auf Sandbänken aufliefen und nun zum Schnorcheln einladen. Rund um Roatan gibt es noch weitere versunkene Schiffswracks, so zum Beispiel der 90 Meter lange Frachter Odyssey und das Prince Albert Wreck. Die Schiffe wurden extra für die Erfahrung, ein Schiffswrack in der Unterwasserwelt erkunden zu können, versenkt und für Taucher gesichert. Anderenfalls wären sie verschrottet worden, da sie für die Seefahrt nicht mehr geeignet waren.
Unser Ausflug
Katamaranfahrt und schnorcheln am Korallenriff
Als wir für unseren Ausflug das Schiff verließen, wurden wir am Hafen von einheimischen Musikern und Tänzerinnen empfangen. Direkt am Pier konnten man Ihnen zusehen oder auch Fotos machen. Wir wurden dann bis zum Parkplatz gebracht und dort auf mehrere kleine Minibusse aufgeteilt. Wir mussten noch ein paar Minuten auf unseren Fahrer warten und in der Zeit wieder die allgemeinen Ausflugsbedingungen unterschreiben, wie auch schon in Belize beim Schwimmen mit Rochen und Ammenhaien. Tipp: Die Klimaanlage in dem Bus war auf eiskalt eingestellt. Also vielleicht für die (zwar nicht all zu lange) Fahrt etwas zum drüberziehen einstecken, bevor man eine Erkältung riskiert.
Erst durch den Ort Coxen Hole, dann über eine Straße an der Küste entlang wurden wir zu einem kleinen Hafen Club gebracht, wo schon unser Katamaran samt Crew auf uns wartete und uns freundlich empfing. Bevor es los ging wurde eine Sicherheitseinweisung durchgeführt und wir bekamen, wie bisher auf allen Schnorchelausflügen, eine Rettungsweste, die unbedingt (wenn auch unaufgepustet) getragen werden musste. Außerdem wurden Schnorchelmasken und Flossen verteilt, wenn man nicht schon selbst seine eigene Maske dabei hatte.
Schnorcheln am Korallenriff
Nach nur wenigen Minuten erreichten wir unseren Schnorchelspot, der nicht weit von der Küste entfernt war. Das Wasser war hier unglaublich klar und man konnte die Korallen schon vom Katamaran aus sehen. Die Schnorcheltour wurde von einem Crewmitglied geführt, der uns zu den „sicheren“ Stellen im Wasser gebracht hat. Uns wurde vorab erzählt, dass es in dem Gebiet häufig Feuerquallen gibt, was natürlich unangenehm werden kann. Worauf unser Guide vielleicht noch achten musste, wussten wir natürlich nicht, aber als wir später wieder alle zurück auf dem Katamaran waren, konnten wir einen riesigen Rochen direkt neben unserem Boot entdecken. Ich glaube, wenn man auf so etwas nicht gefasst ist, kann sich der ein oder andere bei einem Schnorchelausflug ganz schön erschrecken. Jedenfalls sah dieser Rochen deutlich größer aus, als die, mit denen wir einen Tag zuvor in Belize geschwommen sind.
Mit unserem Guide voran und auch einem weiteren Crewmitglied in einem Kajak in der Nähe konnten wir die Umgebung erkunden. Er zeigte uns interessante Korallen oder beispielsweise einen „Spider Starfish“. Was ich wirklich richtig toll an dem Ausflug fand, dass wir eine überschaubare Gruppe waren und es keine weiteren Boote in der Nähe gab. Wir hatten diesen Schnorchelspot ganz für uns alleine und konnten entspannt am Riff entlang schnorcheln. Vorallem an der Riffkannte konnte man weiter unten größere Fischschwärme sehen. Einmal war genau zu hören, wie ein Fisch an einer Koralle knabberte.
Wir waren bestimmt eine Stunde im Wasser. Es kam einem total lang vor und gleichzeitig wieder viel zu kurz. Ich könnte stundenlang an so einem Riff umher schnorcheln und den Fischen zusehen, immer gespannt darauf, etwas neues zu entdecken. Man hätte aber auch zu jederzeit vorher schon zum Katamaran zurück schwimmen können.
Lunch Buffet & Fahrt entlang der Küste
Als dann alle wieder zurück auf dem Boot waren, war ein leckeres Buffet aufgebaut, Rum Punch wurde ausgeschenkt, aber natürlich auch alle anderen Softgetränke. Es gab landestypisches Chicken, Nudelsalat, Krautsalat, Reis und super frische Wassermelone. Dabei genossen wir die Nachmittagssonne und die traumhafte Aussicht auf das türkise Meer. Während dem gesamten Ausflug hat die Crew Fotos mit einer professionellen Kamera gemacht. Man konnte sich zu Beginn des Ausflugs in eine Liste eintragen, um die Fotos später zu erhalten. Völlig kostenlos! Nach dem Essen bot die Crew außerdem ihre T-Shirts, mit dem Jolly Roger Logo zum Kauf an.
Dann ging es bei karibisch typischer Musik zurück Richtung Hafen. Diesmal aber nicht so schnell und auf direktem Wege wie auf dem Hinweg. Ganz entspannt fuhren wir entlang der Küste, tanzten zur Musik, machten Spaß mit der Crew, quatschten, genossen den Ausblick auf die Küste und ließen uns den seichten Fahrtwind ins Gesicht wehen. Das nenn ich mal Karibikfeeling und einen vollkommen gelungenen Ausflug.
Vielen Dank an das gesamte Jolly Roger Team! Es war wirklich hammer 🙂 Auf der Jolly Roger Webseite findet ihr weitere Informationen, Fotos, Videos und Bewertungen des Ausflugs. Auch auf Tripadvisor wird die Tour zu recht durchweg gut bewertet. Ich kann sie definitiv jedem empfehlen. (Dafür werde ich übrigens nicht bezahlt – ist meine persönliche Meinung und Empfehlung)
Bye bye Roatan
Die Ausfahrt aus dem Hafen
In den Minibussen ging es dann wieder zurück zum Kreuzfahrthafen, wo wir noch einmal kurz durch das Town Center geschlendert sind. Das ist wirklich sehr überschaubar und niedlich angelegt. Wir waren am späten Nachmittag wieder auf dem Schiff, kurz vor dem Ablegen und pünktlich zum Sonnenuntergang.
Wir genossen die letzten Sonnenstrahlen und dann von unserem Balkon aus die Ausfahrt aus dem Hafen. Die Aussicht vom Heck des Schiffes auf die Insel war wirklich traumhaft – kleine Häuser direkt am Wasser in üppiger Natur.
Ein sonniger Tag liegt hinter einem. Das Salz vom Meer noch auf der Haut und die Eindrücke von der Unterwasserwelt im Kopf, sitzt man auf dem Balkon und genießt die Aussicht, die Wärme und dieses perfekte Licht. 😍 Ich weiß noch genau wie es sich angefühlt hat, in dem Moment, wenn man einfach wieder staunt, wie schön die Welt doch ist. Wohl mit eine der schönsten Ausfahrten der Reise. 🌎💙
Love, Nini
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