Nach Curacao am Tag zuvor, erreichten wir nun an unserem neunten Reisetag das “B” der niederländischen ABC-Inseln, Bonaire. Habt ihr schon mal von Bonaire gehört? Ich, ehrlich gesagt, bis zur Planung unserer Reise, noch überhaupt nicht. Umso gespannter und unvoreingenommener ist man und kann seine ganz eigenen Eindrücke sammeln.
Geographisch gesehen ist Bonaire ein Teil der Kleinen Antillen; Auf politischer Ebene bildet sie zusammen mit ihrer unbewohnten Nebeninsel “Klein Bonaire” eine Besondere Gemeinde der Niederlande. Bei klarer Sicht kann man sogar die Küstengebirge von Venezuela sehen. Bonaire ist mit 288 km² zwar größer als Aruba, dennoch ist die Insel bisher touristisch sehr wenig erschlossen. Im Gegensatz zu Aruba. Von Aruba hatte ich mir beispielsweise sehr viel erwartet, weil man schon im Internet viel darüber lesen konnte und es viele Reiseberichte dazu gibt. Bonaire war da eher die Wundertüte und hat mich absolut nicht enttäuscht. Im Gegenteil, ich hab mich regelrecht in diese süße verschlafene Insel mit Traumstränden verliebt.
Bonaire
Der Hafen
Auch in der Kreuzfahrtbranche ist der Hafen von Bonaire noch ganz neu. Ich meine sogar, dass TUI Mein Schiff dieses Jahr den Hafen zum ersten Mal mit in die Routenplanung aufgenommen hatte. An dieser Stelle: DANKE dafür! ♥ Denn jetzt kommt’s: In Taucherkreisen gilt Bonaire (noch) als absoluter Geheimtipp und zählt zu den 10 schönsten Tauchrevieren der Erde! Um die Insel herum gibt es 80 gekennzeichnete Tauchstellen. Diese Tauchgründe zählen außerdem zu den bestgeschützten und ursprünglichsten der Welt. Ich hoffe, dass das auch weiterhin so bleibt und der Tourismus, vor allem auch der Kreuzfahrttourismus, nicht überhand nimmt. Auch wenn ich über diesen Stopp hier sehr glücklich war, sollte das kleine Paradies, was wir hier erleben durften, nicht gestört werden.
Klein Bonaire
Ein Taucherparadies
Auch die Nachbarinsel Klein Bonaire ist ein einziges Tauchparadies und das sogar für Schnorchler! Die gesamte Insel ist von einem atemberaubenden Korallenriff umgeben, das schon wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche beginnt. Hier kann man bei Sichtweisen von bis zu 50 Meter auf verschiedene Arten Meeresschildkröten und farbenprächtige Schwärme tropischer Fische, wie Kaiserfische, Muränen, Schnappfische, Lippfische, Papageifische, Mantas und was nicht noch alles, treffen. Die bemerkenswert ruhige See und das dadurch kristallklare Wasser hat durchschnittlich eine Temperatur um 28°C. So lässt es sich doch aushalten oder? 🙂
Bonaire
Die Insel
Die Hauptstadt und der größte Ort von Bonaire ist Kralendijk. Wobei mir dieser Ort auch sehr klein und süß vorkam. Der Name ist eine Degeneration von Koralendijk und bedeutet im Deutschen “Korallendeich”. Im hügeligen Norden wechseln sich flache Sandstrände mit hohen Kalksteinriffen, Salzseen und Flachwasser-Lagunen ab. Das ganze Gebiet um das Goto Meer ist Naturschutzgebiet. Der Süden ist flach, trocken und teilweise fast wüstenartig. Hier befindet sich die Solar Salt Works der Antilles International Salt Company. Seit Beginn der 1970er Jahre wird mit Solarenergie wieder verstärkt Salz aus dem Meer gewonnen. In der großen Lagune neben den Salzpfannen, dem Pekel Meer, haben über 15.000 Flamingos ihre Brutstätten.
Ausflug
auf eigene Faust Bonaire erkunden
Jetzt aber zu unserem Ausflug auf Bonaire. Nach dem Frühstück wollten wir erstmal wieder die Stadt erkunden und durch die kleinen Straßen schlendern. Hier geht es noch so richtig beschaulich zu. Auf anderen Inseln wird man direkt von Taxifahrern belagert, die einen zu überteuerten Preise Inseltouren andrehen wollen. Auf Bonaire hingegen haben alle ganz brav kleine Infostände aufgebaut und verteilen Flyer für Ihre Ausflüge. Das ist einem doch direkt sympathisch.
Entlang der Uferpromenade befinden sich kleine Läden und ein Café/Bar direkt auf dem Hafenwasser. Wir haben auch einen kleinen Laden mit Sandalen gefunden, die man sich selbst zusammenstellen kann. Dann noch einmal Links und Rechts an kleinen bunt gestrichenen Häusern vorbei und die kleine Parallelstraße wieder zurück. Das war es dann irgendwie auch schon wieder. Süß. Sag ich doch 🙂
Als wir wieder zurück zu den Infoständen kamen, haben wir uns über die beste Möglichkeit informiert zur Nebeninsel Klein Bonaire zu kommen und direkt drei Tickets gekauft. Ein kleines Wassertaxi, das direkt neben unserem großen Dampfer hält, wird uns später rüberfahren. Das Wassertaxi pendelt den ganzen Tag über zwischen den beiden Inseln hin und her und braucht circa eine halbe Stunde für eine Strecke. Das Ticket ist an keine bestimmte Zeit gebunden, so dass man spontan entscheiden kann, wie man es am besten schafft.
Freunde von uns haben sich für ein anderes Ausflugsziel, den Sorobon Beach auf der gegenüberliegenden Küstenseiten, entschieden. In nur ca. 15 Minuten erreicht man von Kralendijk aus die Lac Bay. Diese malerische, blau-grün schimmernde Lagune wird größtenteils von einem Mangrovenwald gesäumt und ist perfekt für Surfer und Familien, da das Wasser hier ganz flach ist. Der Wind weht gleichmäßig und ist so der ideale Surfplatz. Oftmals findet man hier auch Conch Muscheln am Strand. Aber Vorsicht: Nicht selten sind die Muscheln noch von Krebsen bewohnt!
Tauchen
Die besten Tauchspots auf Bonaire
Wer verschiedene Tauchspots auf der Insel erkunden möchte, kann diese ganz einfach an beschrifteten gelben Steinen entlang der Uferstraße erkennen. Die meisten Tauchgründe findet man an der Westküste von Bonaire und kann nahezu alle ganz bequem vom Strand aus erreichen.
Ausflug
nach Klein Bonaire
Nach einer kleinen Stärkung an Bord und den Strandklamotten im Gepäck gingen wir zu dem Steg wo das Wassertaxi anlegen sollte. Nur wenige Minuten später fuhren zu der 850m entfernten Insel Klein Bonaire. Schon von Weitem konnte man das türkisblaue Wasser leuchten sehen. Ich konnte es gar nicht erwarten endlich anzukommen.
Ein Guide an Bord gab uns ein paar Tipps, wie wir zu dem Riff gelangen, an dem man auch schnorcheln kann. Außerdem war es wichtig zu beachten wieder mit dem selben Boot zurück zu fahren, da die Crew ganz genau darauf achtet, wie viele Personen mit auf die unbewohnte Insel genommen werden. Wer das letzte Boot zurück verpasst, sitzt dann ganz schön in der Klemme. Auf Klein Bonaire gibt es nämlich weder Trinkwasser, noch irgendwelche Nahrungsmittel. Keine Toiletten, kein Kiosk. Nichts, außer weißen Sand und ein paar Sträucher. Deshalb sollte man auch vorher daran denken sich genug Sonnenschutz und Wasser einzupacken.
Wer glaubt, sich in den Schatten einer Palme legen zu können, der liegt leider falsch. Wir haben uns auch schon fast in die Büsche reinlegen müssen, um überhaupt ein bisschen Schatten abzubekommen. Das Gute ist, dass das Boot immer ein paar Getränke dabei hat, so dass man jede Stunde wenn es wieder anlegt, sich etwas Gekühltes kaufen kann.
Schnorcheln auf Klein Bonaire
Klein Bonaire hat mehrere Strandabschnitte und Schnorchelspots. Die meisten der Wassertaxis legen allerdings am No Name Beach an. Hier kann man die Sonne, den Strand und das Meer perfekt genießen. Um zu einem Riff, das zum Schnorcheln geeignet ist, zu gelangen muss man ein paar Minuten laufen. Doch auch direkt am No Name Beach kann man schon einige größere Fische beobachten.
Nachdem ich erstmal nur am Strand entspannt hab, wollte ich dann auch einmal die Unterwasserwelt erkunden und bin bis zu der markierten Stelle gelaufen, wo man durch die Korallen zum Riff gelangt. Ich hatte bewusst meine Kamera am Strand gelassen, um die Eindrücke voll und ganz genießen zu können. Manchmal muss man Dinge auch einfach nur erleben und auf sich wirken lassen, ohne dabei an ein Foto oder Video zu denken. Deswegen kann ich euch an dieser Stelle leider nicht zeigen, wie toll es dort ausgesehen hat. Ich kann euch einfach nur empfehlen, es selbst einmal zu entdecken. Falls ihr mal nach Bonaire kommt, dann sollte ein Schnorchel- oder Tauchausflug auf jeden Fall ganz oben auf eurer To-Do Liste stehen!
Wir haben den ganzen Tag auf Klein Bonaire verbracht und sind dann mit dem letzten Boot gegen 18.00 Uhr zurück auf die Hauptinsel gefahren. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen hatten wir dann nochmal einen traumhaften Blick auf die kleine flache Insel und konnten den Sonnenuntergang genießen.
Im à la carte Restaurant auf der Mein Schiff 5 wartete wieder ein super leckeres 5-Gänge-Menü auf uns. Im Anschluss ging es zur großen Poolparty auf dem Pooldeck, inklusive riesigem karibischen Dessert-Buffet mit Schokoladenbrunnen. Das schlimme ist, dass alles so unglaublich lecker aussieht und ich einfach nie Nein sagen kann. Während wir uns also bei der Party unter freiem Himmel vergnügten, schipperten wir langsam der nächsten Insel entgegen. Als letzte der ABC-Inseln wartete Aruba am nächsten Tag auf uns.
Love, Nini
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