Karibik Kreuzfahrt Hafen Point-à-Pitre
Auf geht es zur Schmetterlingsinsel der Karibik. Nicht etwa, weil hier sonderlich viele Schmetterlinge umher fliegen, sondern weil die Form der Insel einem Schmetterling ähnelt. Deshalb spricht man auch von zwei „Flügeln“, also zwei Seiten von Guadeloupe: Basse-Terre und Grande-Terre, die nur durch eine schmale (an der engsten Stelle etwa 50 m breit) Meerenge voneinander getrennt sind. Guadeloupe bietet Landschaften der Gegensätze. Steilküsten mit traumhaften Stränden auf dem einen „Flügel“, auf der anderen Seite vulkanisches Bergland und Regenwald, unter anderem mit dem höchsten Berg der Kleinen Antillen, dem Vulkan La Soufrière. Außerdem gehören noch sechs weitere bewohnte Inseln zu Guadeloupe, wie zum Beispiel Marie-Galante und La Désirade. Genau wie Martinique gehört Guadeloupe zur Europäischen Union. Gemeinsam mit Saint-Barthélemy und Saint-Martin bilden sie die Französischen Antillen (bzw. Kleinen Antillen innerhalb der Inseln über dem Winde).
Auf Basse-Terre, der bergigen Inselhälfte, befindet sich der 17.000 Hektar große Nationalpark Guadeloupes. Dort findet man eine einzigartige Vegetation und viele verschiedene Pflanzenarten, welche Schutz für eine exotische, dennoch ungefährliche Fauna sind. Wasserfälle, Flussläufe, Wasserbecken, Regenwald. Genau da geht es für uns heute auch hin! Gegen Nachmittag wollen wir dann noch zu einem der berühmtesten Strände auf Guadeloupe, dem Stadtstrand Sainte-Anne Beach, und somit auf die andere Inselhälfte, nach Grande-Terre. Grande-Terre ist ein kalkhaltiges Insel-Plateau, welches sich hervorragend für den Zuckerrohranbau eignet, der den Großteil der Insel einnimmt. Hier befinden sich auch die vielen weißen Sandstrände mit ruhigen Meereslagunen oder rauere Surfer-Hotspots.
Kein Ausflug zur Îlet Caret
Erst wollten wir gerne einen Ausflug zur Îlet Caret machen, die auf Bildern absolut paradiesisch aussieht. Allerdings hatten wir uns – zum Glück – vor der Reise über die unterschiedlichen Ausflüge informiert und dabei festgestellt, dass die Insel mittlerweile gar nicht mehr so aussieht, wie noch vor ein paar Jahren. Der Erderwärmung geschuldet und dem damit verbundenen Anstieg des Meeres, ist die Insel schon fast versunken. Die Palmen, die auf alten Fotos noch zu sehen sind, sind heute nicht mehr da. Und wenn man dann noch sieht, wie viele Touren tagtäglich mit hunderten von Menschen zur Îlet Caret fahren, wirkt die Insel auch nicht mehr ganz so paradiesisch wie erst gedacht. Auch wenn die verschiedenen Blautöne des glasklaren Wassers locken und der Sand so weich und weiß sein soll – wir haben uns dagegen entschieden.
Ausflug in den Regenwald von Guadeloupe
Also geht es für uns heute in den Regenwald zu den Carbet Wasserfällen – und das schon ziemlich früh! 7:30 Uhr war das Treffen im Theater angesetzt, das heißt mindestens eine Stunde vorher aufstehen, um noch eine Kleinigkeit zu frühstücken. 6:30 Uhr klingelte also unser Wecker. Wenn der Jetlag nicht immer noch ein wenig zu spüren gewesen wäre, dann hätte ich echt Probleme bekommen. 😛
Im Übrigen strahlte die Sonne heute schon seit dem Morgen und auch den ganzen Tag lang. Ab Guadeloupe und für den Rest der Reise waren Wolken und Regen wie vergessen. Erst auf Dominica, unserer letzten Insel, sollte es dann wieder einzelne Regenschauer mit tausenden von Regenbögen geben. Aber dazu komme ich später 🙂
Busfahrt zu den Carbet Wasserfällen
In einem großen Bus machten wir uns auf den Weg Richtung Regenwald. Auf dem Weg dorthin gab es noch einen kurzen Foto-Stopp an einem traditionellen Buddha-Tempel. Danach ging es mit unserem Bus noch ein Stückchen weiter auf der Hauptstraße entlang und dann auf einem abenteuerlicheren Weg geradewegs in den Regenwald. Die Straße war übersät mit tiefen Schlaglöchern, es gab eine Kurve nach der anderen und das auf einer relativ stark ansteigenden Straße – definitiv nichts für schwache Gemüter.
Auf dem Hinweg hatten wir in unserem Bus eine Reiseführerin von Guadeloupe, die uns auf englisch alle möglichen Infos zur Vegetation, den Traditionen, zum Land und den Leuten der Insel gab. Auch wenn sie bestimmte Worte scheinbar ziemlich gerne aussprach und sie wieder und wieder wiederholte, waren die Infos sehr interessant und überbrückten die Fahrtzeit von ca. 45 Minuten.
Vom Parkplatz aus ging es dann zu Fuß weiter durch den Regenwald. Man hatte eine herrliche Aussicht auf das Meer und sogar schon von weitem auf die Wasserfälle, was wohl sehr selten der Fall ist, da die Berge meist mit Wolken und Nebel verhangen sind. Wir hatten wirklich Glück, dass das Wetter so mitspielte.
Carbet Wasserfälle auf Guadeloupe
Der Pfad zu den Wasserfällen (insgesamt drei) führte über kleine Flüsse und viele Treppen, rauf und wieder runter. Einige Abschnitte wurden gerade erneuert und mit Drahtgittern ausgelegt, damit man auf den teils glitschigen Steinen nicht ausrutscht. Auf dem Weg begegnete man noch vielen anderen Touristen. Diese Wasserfälle gehören wohl zu den typischen Touri-Aktionen, die auf Guadeloupe angeboten werden. Das sollte man also im vorhinein wissen, damit man nicht davon ausgeht, man schlägt sich hier ganz allein durch das Unterholz.
Das führt dann aber leider auch wieder dazu, dass man vor dem Wasserfall Schlange stehen muss, um sich einmal davor stellen und ein Foto machen zu können. Der – meiner Meinung nach – größte Fail! Vor allem wenn es solche gibt, die das Anstellen nicht verstehen, einfach nach vorne rennen und sich vor die Kamera schmeißen. DANKE! Von diesem „Aussichtspunkt“, oder einfach „Ende des Weges“, hat man einen leicht eingeschränkten Blick auf den Wasserfall. Man muss wirklich ganz vorne am Geländer stehen, um ihn komplett sehen zu können, da der Pfad vorher eine leichte Biegung macht. Trotzdem steht man noch relativ weit entfernt – näher geht nicht!
Was einem auch mehr oder weniger verschwiegen wurde: Dass man zu dem zweiten Wasserfall gar nicht hingelangt, da während eines tropischen Sturmes vor einigen Jahren, die Brücke dorthin zerstört wurde und bisher nicht wieder aufgebaut werden konnte. Der Aufstieg zu dem dritten Wasserfall ist während unserer Tour auch nicht möglich, da die Strecke noch anspruchsvoller ist und auch zeitlich viel zu lange gedauert hätte. Schade.
Schön wäre gewesen, wenn wir diese ganzen Einschränkungen vorher gewusst hätten. Trotzdem hat uns der Ausflug sehr gut gefallen, die grüne frische Natur zu erleben, den Regenwald-Geräuschen zu lauschen und natürlich auch den Wasserfall zu sehen, denn der sieht tatsächlich ziemlich gigantisch und überwältigend aus. Einfach ein toller Anblick.
Auf dem Rückweg hatten wir eine nette Reiseführerin von TUI Mein Schiff bei uns mit im Bus, die uns auch nochmal viele wissenswerte Geschichten zu der Insel erzählte. Wir machten nochmal einen kleinen Halt an einem Platz, wo eine Statue von Kolumbus stand, der Guadeloupe 1493 als erster Europäer erreichte, und an einer sehr bekannten Palmenallee. Hier konnte man schnell ein paar Fotos schießen, bis es dann endgültig wieder zurück zum Schiff ging.
Taxi fahren auf Guadeloupe
Am Nachmittag wollten wir an einen Strand fahren, den Stadtstrand Sainte-Anne Beach. Der liegt direkt an einer viel befahrenen Straße, aber ist trotzdem wunderschön. Hier trifft man nicht nur viele französische Touristen, sondern auch Einheimische, die ihre freie Zeit genießen. Allerdings bekamen wir hier das selbe Problem wie schon auf Martinique. Die meisten Taxis sind schon vormittags losgefahren, so dass jetzt fast keine mehr am Hafen warteten. Wir wollten aber nicht wieder übermäßig viel Geld für eine Fahrt ausgeben und lehnten deshalb auch das erste Angebot von einem Taxifahrer ab und gingen weiter Richtung Stadt. Dieser kam uns dann aber doch noch hinterhergefahren und willigte ein, uns für 10 Euro Pro Person Hin UND ZURÜCK zu fahren.
Tja, leider war dieser Taxifahrer nicht so fair wie der auf Martinique und wollte uns dann doch nicht mehr zurückfahren. Er kam zwar zum vereinbarten Treffpunkt, ignorierte uns aber knallhart. Glücklicherweise war es kein Problem am Sainte-Anne Beach ein neues Taxi zu finden, natürlich für einen höheren Preis. Das blöde ist einfach, dass die Taxifahrer genau wissen, dass die Kreuzfahrt-Urlauber auf sie angewiesen sind und schnell von A nach B kommen wollen und dafür dann auch einen höheren Preis zahlen. Das wird an dieser Stelle extrem ausgenutzt – deshalb passt hier gut auf, mit wem ihr welchen Deal macht und habt ggf. genug Bargeld dabei!
Saint-Anne Beach auf Guadeloupe
So nun aber wirklich zum Strand. Dieser ist an manchen Stellen nur wenige Meter breit und an anderen sehr weitläufig. Überall stehen Palmen, die Schutz vor der Sonne bieten. Es gibt auch ein großes Volleyballfeld. Eine Straße schließt direkt an den Strand an, so dass man natürlich immer den Autolärm hört und nicht komplett das Karibik-Feeling genießen kann. Dafür findet man hier an jeder Ecke Strandverkäufer, die einem kühle Drinks, frische Früchte oder auch Strandkleider verkaufen.
Das Wasser ist hier super klar und man kann ewig weit reinlaufen ohne auch nur ansatzweise mit den Knien im Wasser zu stehen. Der Strand ist eher wie eine Art Lagune. Die Wellen brechen weit draußen an einem Riff. So ist der Strand auch gut für Familien mit kleinen Kindern geeignet, die hier ohne Probleme im seichten Wasser spielen können.
Es tat wirklich gut, sich in den Sand zu legen und die Sonne zu genießen. Trotzdem habe ich mich eher wie an einem spanischen Strand gefühlt, statt mitten in der Karibik. Er war zwar wunderschön, aber irgendwie habe ich mir den Sand in der Karibik noch weicher und weißer vorgestellt und das Wasser noch türkiser. Ich muss also noch weiter suchen, nach meinem absoluten Traumstrand in der Karibik… 🙂
Love, Nini
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2 Antworten
Bisher ein gelungenes Kurzreisetagebuch mit imposanten Eindrücken sowie Schnappschüssen, welches sich zudem flüssig lesen lässt und darüber hinaus nützliche/hilfreiche Informationen vermittelt. Warte gespannt auf Fortsetzung, bitte !
Das freut mich zu hören 🙂 Und natürlich folgen bald noch alle weiteren Stopps unserer Reise! Als nächstes kommt Grenada 🙂