Nach Ocho Rios am Vortag, lag unser zweiter Stopp noch einmal auf Jamaika, nämlich in der Hauptstadt des Landkreises Saint James, Montego Bay. Sie liegt an der gleichnamigen Bucht an der Mündung des Flusses Montego. Hier befinden sich zahlreiche Strandhotels und beliebte Strände. (Den Bericht zu unserem ersten Stopp auf Jamaika in Ocho Rios und den Dunn’s River Falls findet ihr hier)
In Montego Bay reiste die Hälfte der Gäste wieder ab und neue checkten ein. Davon bekamen wir aber nicht viel mit, da wir schon morgens zu unserem Ausflug starteten. Zur Auswahl stand für uns der Besuch des Doctor’s Cave Beach/Hip Strip und „Strandaufenthalt und Nachmittagssonne in Rick’s Cafe“. Wir entschieden uns schließlich für Rick’s Café, auch wenn die Transferzeit mit 1,5 Stunden vergleichsweise lang war. (Hier findet ihr eine Übersicht aller von TUI angebotenen Landausflüge in Montego Bay) Das findet man auf dieser Mittelamerika Route aber sehr häufig, dass die Transferzeiten bei den Ausflügen sehr lang sind. Wir haben uns grundsätzlich immer eher für Ausflüge entschieden, die in der Nähe des Hafens liegen, da wir nicht den ganzen Tag nur im Bus verbringen wollten. Da waren die 1,5 Stunden hier auf Jamaika schon an der Schmerzgrenze.
Ausflug
Strandaufenthalt und Nachmittagssonne in Rick's Cafe
Unser Reisebus erhielt eine deutschsprachige Reiseleitung, die uns auf der gesamten Fahrt etwas über die Geschichte Jamaikas erzählte. Sie ist Deutsch, lebt aber schon seit einigen Jahren auf Jamaika und ist hier super glücklich. Die Fahrt bis nach Negril dauerte insgesamt ca. 1,5 Stunden, auf der wir nur eine kurze Fotopause einlegten. Wir hielten am Straßenrand und konnten dort ein Foto von der Hafenstadt Lucea machen. Ehrlich gesagt habe ich die Stadt jetzt nicht wirklich sehen können und der Blick war auch von einem Zaun behindert. Eigentlich ging es bei dem Stopp eher darum in der kleinen Hütte Bier anzubieten und den Touris die Möglichkeit zu geben, sich Marihuana aus nächster Nähe anzusehen. Wer mochte, konnte ein Foto mit einem Rastafari und dessen Gras machen.
Der Marihuana Konsum hat auf Jamaika eine lange, in der Rastafari Kultur verwurzelte Tradition. Seit 2015 gibt es auf Jamaika übrigens ein neues Gesetz, das besagt, dass der Besitz von bis zu zwei Unzen (56g) Gras keine Straftat mehr ist. Das heißt der Besitz wird nicht mehr strafrechtlich verfolgt. Trotzdem ist das Rauchen in der Öffentlichkeit verboten! Außerdem muss der Besitz von bis zu zwei Unzen Marihuana genehmigt werden, sonst stellt dies ein geringes Vergehen dar, das ein Bußgeld in Höhe von US $5 zur Folge haben kann.
Seven Mile Beach auf Jamaika
Angekommen in Negril an der Westküste Jamaikas, wurden wir durch ein kleines Strandhotel „The Boardwalk Village“ bis zum Strand, dem Seven Mile Beach, gebracht. Hier gab es ein kleines Restaurant, wo schon einige Liegen für uns reserviert waren. Die Sonnenliegen waren im Preis inkludiert, ein Schirm musste aber extra gezahlt werden. Die Sonne brannte wirklich extrem heiß, deswegen brauchten wir auf jeden Fall einen Sonnenschirm.
Wir hatten hier ca. 3,5 Stunden Zeit den Strand zu genießen. Man hätte in dem Restaurant auch etwas essen können, allerdings waren wir noch vom Frühstück auf dem Schiff satt, so dass wir uns nur ein paar kühle Getränke bestellten. Direkt am Strand konnte man sich auch eine Kokosnuss kaufen. Ich muss sagen, dass mir so eine Kokosnuss absolut nicht schmeckt. Aber probieren wollten wir trotzdem mal 🙂
Der Seven Mile Beach ist wirklich sehr schön; der Sand ganz fein und überall stehen große Palmen. Das Wasser gleicht einer riesigen Badewanne und war leider keine große Abkühlung. An unserem Strandabschnitt – wir waren am nördlichen Ende des Seven Mile Beach – gab es relativ viele Algen im Wasser.
Rick's Cafe auf Jamaika
Abschließend ging es mit dem Bus zu Rick’s Café, das nur noch ein paar Minuten entfernt war. Hier hatten wir die Möglichkeit die Nachmittagssonne bei einem kühlen Getränk zu genießen und den Klippenspringern zuzusehen. Rick’s Café ist die wohl bekannteste Open-Air-Bar der Insel und hat absoluten Kultstatus. Seit den 60iger Jahren gibt es die auf zehn Metern hohen Klippen angelegte Bar schon. Es ist fast wie das Café del Mar auf Ibiza, nur irgendwie noch cooler mit den Klippen und den Leuten, die sich echt trauen von ganz oben zu springen. Da könnt ich stundenlang sitzen und zugucken.
Als wir in der Bar ankamen war es noch relativ leer. Wir konnten uns alles ganz entspannt ansehen und Fotos machen. Es gibt eine große Bühne und super viele Sitzmöglichkeiten. Man kann es sich so richtig gemütlich machen und den Sonnenuntergang beobachten. Kellnerinnen kommen immer mit gekühlten Getränken rum und können von überall bestellt werden.
Klippenspringen in Rick's Cafe
Wir wollten aber unbedingt zu den Klippen, den anderen zusehen und es auch selber mal probieren. Ich hatte mir fest vorgenommen unbedingt einmal zu springen und hätte man mir vielleicht noch ein bisschen mehr Zeit gegeben mich an die Höhe zu gewöhnen, ich hätte es bestimmt geschafft. Ich hätte es wirklich so gern gemacht! Letztlich hat es aber nur von einem „Sprungpunkt“ weiter unten gereicht. Die Hauptsache war es in dem Moment, sich in diesem super klaren Wasser abzukühlen.
Wer sich also, wie ich, auch nicht von ganz oben runter traut, der findet an den Klippen verschiedene Möglichkeiten ins Wasser zu springen. Die höher gelegenen Punkte werden von Lifeguards beaufsichtigt und auch im Wasser befindet sich immer ein Rettungsschwimmer, der im Notfall direkt helfen kann. Das Springen ist übrigens kostenlos!
Je später es wurde desto mehr Leute kamen, die Musik wurde lauter und die Bar füllte sich. Plötzlich standen die gesamten Treppen bis runter zum Wasser voll mit Menschen. Auch vor der Küste kamen immer neue Boote und Katamarane, die entweder nur kurz zusehen wollten oder mit kleinen Tenderbooten abgeholt wurden und auch in das Café kamen.
Anfangs musste man noch länger warten, eh sich mal jemand zu springen getraut hat. Es hat aber auch einfach so mega Spaß gemacht, den anderen zuzusehen, mit ihnen mitzufiebern. Vorallem bei denen man gemerkt hat, dass es ihnen gar nicht so leicht gefallen ist, diesen Schritt zu machen. Einen Schritt nach vorn, einen Schritt ins Leere und dann einfach fallen lassen. Ich weiß noch wie ein Mädchen fast am höchsten Punkt stand. Immer wieder vor und dann doch wieder zurück. Ein Blick nach unten und nochmal durchatmen. Das ganze Café hat mitgefiebert. Ehrlich. Auch auf dem Katamaran, der in der Bucht geankert hat, galten alle Blick ihr. Noch mehr Druck geht nicht. Ein paar Anfeuerungsrufe. Und sie hat’s geschafft! Alle haben gejubelt. Irgendwie ein ziemlich cooler Moment.
Natürlich gibt es auch die Profis, also die Klippenspringer, die von ganz oben springen. Und zwar von einem Holzsprungturm, der nochmal höher als die Klippen ist. Von dort dürfen natürlich auch nur die Profis springen. Zuvor wird ein „Tip-Eimer“ rumgegeben, um für den Springer ein wenig Geld zu sammeln.
Fazit
Unser Ausflug nach Negril
Noch vor Sonnenuntergang ging es dann für uns mit dem Bus zurück nach Montego Bay. Die Bar war zu dem Zeitpunkt rappelvoll und es kamen sogar noch mehr Autos und Taxis an. Wir hatten wirklich Glück, so früh dagewesen zu sein und noch ganz entspannt springen zu können. Ich rate jedem, der auch einen Besuch von Rick’s Café plant, etwas früher zu kommen.
Dafür wär ich wär gern noch etwas länger geblieben, hätte mir die Springer noch ewig anschauen können, die ganze Atmosphäre und den Sonnenuntergang genießen können. Insgesamt war das wirklich ein toller Ausflug – abwechslungsreich und entspannt. Die längere Fahrt mit dem Bus bis nach Negril hat sich total gelohnt. Man hatte genug Zeit an den beiden Stopps und konnte selbst entscheiden was man dort machen möchte.
Als wir dann im Dunkeln wieder am Hafen ankamen regnete es. Hinzu kam auch noch eine super lange Schlange am Eingang, da kurz vor uns viele neu angereiste Passagiere auf das Schiff wollten. Mit ihrem Handgepäck dauerte der Securitycheck natürlich doppelt so lang. Das Wetter war hier scheinbar den ganzen Tag nicht so sonnig und schön gewesen, wie bei uns in Negril. Wir hatten also alles richtig gemacht mit unserem Ausflug! 🙂
Love, Nini
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