Nach unserem zweiten Seetag auf der Mein Schiff 6 erreichten wir die Insel Cozumel, die etwa 15 Kilometer vor dem mexikanischen Festland und der Halbinsel Yucatan liegt. Cozumel liegt im Bundesstaat Quintana Roo im karibischen Meer. Das Urlaubszentrum Playa del Carmen auf dem Festland erreicht man in ca. 45 Minuten mit der Fähre. Der bekannte Urlaubsort Cancun befindet sich etwa 60 Kilometer nördlich. Über Cozumel habe ich mich im Vorfeld super viel informiert und auch mega auf das Land Mexiko gefreut. Man hat schon so viel von den Traumstränden gehört, dass ich absolut gespannt war.
Kreuzfahrtterminals
auf Cozumel
Cozumel hat drei Terminals für Kreuzfahrtschiffe, an denen jeweils mehrere Schiffe gleichzeitig anlegen können. Einer, das Punta Langosta Pier, befindet sich direkt am Zentrum der einzigen Stadt auf Cozumel, San Miguel. Vom Anleger gelangt man direkt in ein Einkaufszentrum, durch das man erst einmal durch muss, um in die Stadt oder einfach zu einem Taxi zu gelangen. In diesem Einkaufskomplex befinden sich auch Starbucks und Hooters, wo kostenfreies Wlan zur Verfügung steht.
Direkt neben dem Punta Langosta Pier befindet sich übrigens das San Miguel Pier, das älteste Pier auf Cozumel. Hier legen die Fährschiffe ab, die nach Playa del Carmen fahren. Die beiden anderen Kreuzfahrt-Terminals, das International Pier und das Puerta Maya Pier liegen etwas weiter außerhalb. Mit dem Taxi benötigt man ca. 15 Minuten bis nach San Miguel. Dort findet man Geschäfte (vorallem Souvenirläden), Restaurants und ein Museum.
In der Hauptsaison und speziell in der Weihnachtszeit laufen teilweise mehr als zehn Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig den Hafen von Cozumel an. Es kann sogar passieren, dass zusätzlich noch einige Schiffe vor der Küste ankern und Gäste mit Tenderbooten an Land bringen. Ca. 3,5 Millionen Urlauber kommen jedes Jahr mit Kreuzfahrtschiffen auf die Insel. Das sind mehr Passagiere, als man beispielsweise in Barcelona zählt. Man kann sich also gut vorstellen, wie voll die 48 Kilometer lange und ca. 16 Kilometer breite Insel zu Spitzenzeiten sein kann.
Cozumel ist zwar die größte Insel Mexikos, dennoch ist so ein Ansturm nicht ganz ohne. Gut, dass ein Großteil der Landausflüge aber zu Zielen auf dem Festland führen und nicht alle auf Cozumel bleiben. An dem Tag wo wir in Cozumel anlegten, waren ebenfalls noch weitere Schiffe in Cozumel, unter anderem sogar das größte Kreuzfahrtschiff der Welt, die Anthem of the Seas. Auf den Seiten Cruisetimetables, Cozumelinsider und Cruiseportinsider kann man schon vorab checken, wie viele Schiffe an den einzelnen Tagen ankommen werden und auch an welchem Pier man selber anlegen wird.
Ausflug
auf Cozumel
Unser Ausflug auf Cozumel startete schon unglaublich früh, und das obwohl wir noch nicht mal eine weite Strecke vor uns hatten, wie beispielsweise alle Ausflüge, die auf das mexikanische Festland nach Tulum oder Chitzen Itza gingen. Wir haben uns bewusst gegen so eine Tour entschieden, auch wenn ich dort eigentlich unbedingt einmal hin will. Wir waren aber der Meinung, dass man so einen Ausflug lieber mal macht, wenn man längere Zeit in Mexiko ist und so einen Ausflug entspannter angehen kann. Vier bis fünf Stunden Fahrt pro Strecke waren uns dann doch etwas zu viel.
Wir haben uns für einen Ausflug direkt auf Cozumel entschieden, dem „Schnorcheln an drei Spots„. Die Unterwasserwelt auf Cozumel soll unglaublich sein. Grundsätzlich ist Cozumel berühmt für seine Korallenriffe. Die meisten Tauchspots befinden sich an der Ostküste zwischen San Miguel und der Südspitze. Das bekannte Palancar Riff liegt etwa 1,5 Kilometer vor der Küste und verläuft auf einer Länge von fünf Kilometern parallel zum Strand. Das Riff ist schon lange Naturschutzgebiet und beherbergt eine unglaubliche Artenvielfalt.
Strände
auf Cozumel
Außerdem findet man auf Cozumel viele traumhafte Strände. Die besten liegen an der Westküste Cozumels, die Ostküste hingegen ist wegen der starken Brandung zu gefährlich zum Schwimmen und Baden. Die meisten Strände auf Cozumel sind allerdings nicht öffentlich und frei zugänglich. Ich hatte mir vor unserer Reise schon ein paar Strände rausgesucht, die man gegebenenfalls noch nach unserem Ausflug am Nachmittag besuchen könnte. So zum Beispiel die Playa San Francisco, die Playa Bonita oder Punta Morena. Die meisten anderen Strände sind kostenpflichtig und direkt an einen riesigen Wasserpark, Freizeitpark, botanischen Garten oder Zoo angeschlossen. Für viele klingt das vielleicht total super, weil sie ein riesiges Unterhaltsangebot haben und auch die Kinder beschäftigt sind, ich allerdings finde so etwas total bescheuert.
Bei meiner Recherche hatte ich fast kein Strand gefunden, wo mal keine riesige Hüpfburg auf dem Wasser schwimmt. Super schade. Ich hätte am liebsten einfach einen Strand gehabt, wo man sich nach Belieben eine Liegen mieten oder eben einfach nur das Wasser genießen kann. Ohne viel Action. Ohne riesen Theater. Ich mein wozu brauche ich am Strand einen Zoo?
Ich habe für uns keinen wirklich tollen Strand finden können. Falls ihr aber Tipps für das nächste Mal habt, dann gerne her damit! 🙂
Ausflug
Schnorcheln an drei Spots
Noch vor Sonnenaufgang klingelte unser Wecker. So früh am Morgen habe ich noch gar keinen Hunger, trotzdem machten wir uns auf dem Weg zum Frühstück. Von unserem Tisch aus hatten wir den perfekten Blick auf die Insel und die langsam aufgehende Sonne.
Als wir dann vom Schiff gingen blies uns ein ordentlicher Wind um die Ohren und es war dadurch etwas frisch. In Cozumel ist es verboten Essen mit an Land zu nehmen. Deshalb standen am Ende der Pier Polizisten mit einem Spürhund, der jeden einzelnen Passagier beschnupperte und anzeigte, wenn jemand was im Rucksack hatte.
Direkt dahinter war unser Treffpunkt. Nachdem wir vollständig waren, wurden wir zum Fähranleger gebracht, wo ein kleines Holzboot auf uns wartete. Damit ging es dann einmal um die Mein Schiff herum Richtung Süden. Wir machten es uns am Bug des Ausflugsbootes bequem und genossen die warmen Sonnenstrahlen. Wir kamen auch an dem anderen Pier vorbei, wo das größte Kreuzfahrtschiff der Welt, die Symphony of the Seas, lag. Das Schiff sieht wirklich gigantisch aus. Vor allem auch, wenn man es direkt vom Wasser aus in einem kleinen Holzboot sieht. Wahnsinn!
Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung und ca. einer Stunde Fahrt zu unserem ersten Schnorchelspot ging es ins Wasser. In Mexiko ist es Pflicht eine Schwimmweste beim Schnorcheln zu tragen. Nach erstem Ärger darüber, waren wir später fast dankbar, denn nicht nur der Wind war an diesem Tag ziemlich stark, sondern auch das Meer wurde immer rauer. Der Seegang hat einem im Wasser ganz schön umher geschaukelt. Der Schnorchelspot lag auch direkt auf dem offenen Meer vor der Küste Cozumels und nicht irgendwo geschützt hinter einer Bucht. Außerdem war das Wasser hier relativ tief, auch wenn man den Boden noch sehen konnte. Man war den Wellen also wirklich komplett ausgesetzt und musste dagegen anschwimmen, um nicht großartig abzutreiben.
Abbruch des Ausflugs
Insgesamt muss ich sagen, dass dieser Schnorchelspot jetzt nicht allzu spektakulär war und man relativ wenig Fische oder Korallen gesehen hat, ob das nun am Seegang lag oder nicht. Nach ca. 30 Minuten ging es wieder an Bord und wir sollten eigentlich weiter zum nächsten Schnorchelspot fahren. Allerdings teilte uns unsere Reiseleitung mit, dass die See noch rauer werden sollte und der Ausflug aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden musste. Diese Anweisung erhielt sie direkt von der Brücke der Mein Schiff. Das schlechte Wetter sollte von Norden heranziehen, sodass wir Glück hätten, wenn wir es noch bis zurück zu unserem Hafen schaffen würden.
Schade! Denn bis auf den Seegang beim Schnorcheln hat man davon eigentlich noch nichts gemerkt. Als wir dann aber immer weiter zurück zum Schiff fuhren, wurde die See doch deutlich rauer und auch der Himmel zog komplett zu. Unser kleines Boot schaukelt stark auf und ab und die Wellen schlugen mir bis ins Gesicht. Glücklicherweise macht mir so etwas absolut nichts aus. Anderen im hinteren Teil des Bootes ging es wohl etwas schlechter. Zum Glück saßen wir vorne und bekamen davon so gut wie nichts mit.
Wir haben es schließlich noch bis zurück zu unserem Hafen geschafft und konnten, von oben bis unten komplett durchnässt, das Boot verlassen. Also gingen wir erstmal wieder zurück zum Schiff und zogen uns trockene Sachen an. Kaum waren wir auf unserer Kabine angekommen, wie soll es anders sein, kam die Sonne wieder raus. 😀
Einen Tag später erhielten wir dann Bordpost und uns wurden 50% des Ausflugspreises zurückerstattet. Immerhin! Auch wenn ich den Ausflug lieber komplett gemacht hätte. Aber das Wetter kann man eben nicht beeinflussen. Trotzdem war ich etwas enttäuscht.
San Miguel
auf eigene Faust erkunden
Irgendwie war nach diesem Ausflug die Luft für uns raus. Wir hatten keine Lust mehr, noch groß irgendwo hinzufahren und entschieden uns dazu, auf eigene Faust die Stadt San Miguel zu erkunden. Falls man doch irgendwo hinfahren möchte, dann nimmt man sich am besten ein Taxi. Taxis gibt es auf Cozumel an jeder Ecke, denn einen öffentlichen Nahverkehr gibt es nicht. Meistens gibt es Festpreise zu beliebten Ausflugszielen. Darüber hinaus kann man sich natürlich auch ein Auto, Roller und Fahrräder mieten.
Mittlerweile stand übrigens die MSC Seaside neben uns am Pier. Auch ganz schön riesig und deutlich größer als die Mein Schiff 6.
Kaum waren wir in den Straßen von San Miguel angekommen, spürte man den Wind nicht mehr so stark und es wurde extrem heiß. Wir sind einfach durch das Zentrum geschlendert, haben uns die verschiedenen Shops angesehen und ein paar Fotos gemacht. Es gibt eine riesige Auswahl an Restaurants, Cafés und Bars in der Stadt. Klar, dass man alle paar Meter von den Besitzern eingeladen wird, herein zu kommen.
San Miguel ist eigentlich eine ganz süße Stadt mit einem großen Platz, vielen Souvenirgeschäften und bunten Häusern. Allerdings trifft man hier gefühlt auch nur auf Touristen und geführte Stadtrundgänge. Ich würde sagen, dass ein Spaziergang durch die Stadt ganz nett, aber jetzt auch nicht unbedingt sehenswert oder ein Must Do ist. Beim nächsten Mal würde ich wohl doch eher einen Strand bevorzugen.
Den restlichen Tag verbrachten wir dann auf dem Pooldeck, genossen die Sonne und die Aussicht und wurden ordentlich von unserem „Nachbarschiff“ beschallt. Gefühlt hat die Moderatorin der MSC durchgängig in das Mikrofon gebrüllt und mit Musik untermalte Spielchen gespielt. Da lob ich mir doch mein Wohlfühlschiff. 😀
Love, Nini
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