Karibik Kreuzfahrt Hafen Fort-de-France
Guten Morgen Martinique. Unser erster Hafen in der Karibik liegt auf der „Insel der Blumen“, Martinique, in der Hauptstadt Fort-de-France. Die Insel gehört zu den kleinen Antillen bzw. zu den Inseln über dem Winde und ist ein Überseedépartement und eine Region Frankreichs. Martinique ist ein vollintegrierter Teil des französischen Staates und damit auch Teil der EU. Das wiederum bedeutet, dass wir mit dem Euro bezahlen können 🙂 Total verrückt, so weit von Europa entfernt mit einer komplett anderen Kultur und trotzdem die gleiche Währung.
Insgesamt ist die Natur auf Martinique sehr vielfältig. Im Süden gibt es schöne Badestrände, während sich der Norden mit Regenwald und Wasserfällen wild und ursprünglich präsentiert. Die Inselhauptstadt liegt an der Ostseite der Insel und ist mit 100.000 Einwohnern eine der größten Städte der Kleinen Antillen. Das auffälligste Gebäude der Stadt ist die Schoelcher-Bibliothek, die ursprünglich für die Expo 1889 in Paris als Pavillon der karibischen Kolonien erbaut wurde. Nach Beendigung der Ausstellung wurde sie hier wieder errichtet.
Fort-de-France auf eigene Faust
Auch an unserem zweiten Morgen war unser Wecker, dank des Jetlags, überflüssig. Nach einem ausgiebigen Frühstück wollten wir unbedingt schnell vom Schiff und unsere erste Insel erkunden. Auf Martinique hatten wir keinen Ausflug über die TUI geplant, da uns zum einen keine Tour wirklich angesprochen hat und zum anderen wollten wir einfach erstmal das karibische Flair genießen.
So früh am Morgen war der Himmel noch komplett mit Wolken behangen. Kaum waren wir runter vom Schiff, schon fing es an zu regnen. Na super. So hatten wir uns die Karibik eigentlich nicht vorgestellt. Aber man sollte wissen, dass die Inseln über dem Winde dem Passatwind zugewandt sind und dieser regelmäßig feuchte Luft bringt, die an den Gebirgszügen hängen bleibt und dort abregnet. Dabei handelt es sich aber meist um kurze kräftige Schauer, die nach einer Stunde vorbei sind und die Sonne wieder vom Himmel lacht. Also keine Panik, das wird noch!
Der tropische Regen ist ganz und gar nicht kalt, nur der Wind direkt am Hafen war etwas frisch. Sobald wir in den Gassen der Stadt angekommen waren, zog der Himmel auch schon auf und die Sonnenstrahlen trockneten einen innerhalb Sekunden. Fort-de-France ist ein süßes Städtchen mit karibischen Geschäften, einer tollen Kirche, verschiedenen Plätzen und einem bunten Marktplatz – Den solltet ihr euch unbedingt ansehen! Außerdem kann man gut am Hafen entlang schlendern und den Blick auf das Schiff aus der Ferne genießen. Direkt am Wasser befindet sich ein kleiner Park, der „Place de la Savanne“, in dem man an kleinen Hütten etwas zu trinken und zu essen kaufen und die Sonne genießen kann. Dort steht auch ein Standbild von der auf der Insel geborenen Kaiserin Josephine, was ein zentraler Treffpunkt in Fort-de-France ist.
Was zieht man an?
Was ich immer am schlimmsten finde, ist, an den ersten Tagen im Urlaub, etwas zum Anziehen rauszusuchen. Gerade wenn in Deutschland tiefster Winter ist und man eigentlich gewohnt ist dicke Pullis und Jacken zu tragen. Plötzlich braucht man nur noch kurze Hosen, Tops und Bikinis. Es ist ja schon schwierig sich das beim Koffer packen vorzustellen, die Sachen dann aber auch anzuziehen – sooo komisch. Also schmeiße ich mich anfangs immer erstmal in irgendwas unspektakuläres, etwas, wo die Haut nicht noch blasser aussieht, als sie es nach einem langen Winter eben ist. 😀 Geht es euch auch so?
Strandausflug auf eigene Faust
Auch wenn man am Morgen wirklich noch nicht an Strand gedacht hat, so hat einen die Sonne ab Mittag wieder nach draußen gelockt. Alle Wolken waren verschwunden und ein strahlend blauer Himmel verführte uns dazu nun doch noch an einen Strand zu fahren. Auf unserer Landkarte von Martinique, die wir am Morgen im Hafen bekommen hatten, suchten wir uns den Strand Gros Raisin von Sainte-Luce – mit Sternchen markiert 😛 – aus und mussten nur noch ein freies Taxi finden. Das allerdings ist am Nachmittag gar nicht mehr so leicht, da die meisten, die die Insel auf eigene Faust erkunden, sich schon am Morgen auf den Weg machen.
Die Auswahl und damit die Möglichkeit auf Preisverhandlungen sah also eher schlecht aus bzw. war gar nicht vorhanden. Ein einziges Großraumtaxi kam gerade an und hatte Platz für 9 Personen. Gemeinsam mit unseren Freunden waren wir zu fünft. Also fragten wir noch zwei Pärchen, die so aussahen, als hätten sie den gleichen Plan wie wir, ob wir uns das Taxi teilen wollen. Der Preis blieb gleich hoch. Auf einen Kompromiss ließ sich unser Fahrer nicht ein. 20€ pro Person für Hin- und Rückfahrt und angebliche 30 bis 40 Minuten Fahrtzeit. Bis zum Strand von Sainte-Luce brauchten wir aber doch eher 60 Minuten – der karibischen Gelassenheit geschuldet.
Wir vereinbarten einen Aufenthalt von 3 Stunden. Danach sollte er uns am selben Ort wieder abholen. Wir waren zwar erst etwas skeptisch, aber er war tatsächlich pünktlich wieder da und hat uns abgeholt. Bezahlt wurde erst ganz am Ende der Fahrt – sonst würde ich mich auf so einen Deal lieber nicht einlassen, wie wir zu einem späteren Zeitpunkt unserer Reise noch erfahren durften 😉
Gros Raisin in Sainte-Luce
Dank dem kleinen Geheimtipp des Fahrers, fanden wir sogar einen einsamen Strandabschnitt. Der Strand Gros Raisin ist ein öffentlicher Naturstrand, wo auch viele Einheimische entspannen, mit kleinen Bars und einer Art Spielplatz auf dem Wasser. Wir mussten nur wenige Meter durch das Gebüsch und schon waren wir ganz alleine. Es war wirklich wie im Paradies, mit den vielen Palmen direkt am Wasser. Nur das Wasser selbst ist noch nicht ganz so karibisch, wie man es sich eigentlich vorstellt. Es ging ziemlich schnell tief rein, das Meer war aufgewühlt und man konnte den Boden nicht sehen. An dem „offiziellen“ Strand war das Wasser allerdings viel ruhiger und man konnte gut ein paar Meter reinlaufen, ehe man knietief im Meer stand.
Wirklich Wahnsinn, wie schnell sich hier das Wetter ändern kann. Mittlerweile war wirklich keine Wolke mehr am Himmel zu sehen und die Sonne war extrem heiß. Wir verkrochen uns alle erstmal unter die Palmen, da uns schon die Fahrt im nicht klimatisierten Taxi zu schaffen gemacht hatte. Jetzt hieß es auf jeden Fall erstmal fett eincremen und dann entspannen, das erste Mal für den Urlaub den Sand unter den Füßen genießen und im karibischen Meer abkühlen. ♥
Nachdem unsere erste Freude über Strand, Wasser und Palmen vorbei war und wir alle ruhig auf unseren Handtüchern lagen, konnte man beobachten, wie viele kleine und teils auch größere Krabben aus ihren Sandlöchern kamen. Stellte man sich etwas abseits und wartete einen Moment, waren plötzlich ganz viele Krabben um einen herum und buddelten ihre Höhlen. Ich habe solche großen Krabben vorher noch nie in Action gesehen – irgendwie niedlich wie sie ihre Sandkugeln ganz plötzlich beiseite werfen und einen mit den schwarzen hochstehenden Augen genau beobachten. Erst wenn sie sich ganz sicher fühlen, verschwinden sie ganz zackig wieder in ihrem Loch. 😛
Gosch Sylt Restaurant auf Mein Schiff 5
Heute Abend ging es für uns in das Bedienrestaurant von GOSCH Sylt. Hier gibt es viele originale Speisen wie man sie von zu Hause kennt, und das alles for free. Okay, nicht ganz, denn manche Gerichte muss man doch bezahlen: Beispielsweise den Hummer, Königskrabbenbeine, Kaviarvariationen oder Austern. Aber darauf kann ich als eh nicht sooo großer Fischfan gut und gerne verzichten. Das Gosch Sylt gibt es auch noch als Buffetrestaurant, mit genau den selben Speisen, nur eben in Buffetform. Das tolle an beiden ist, dass es einen Außenbereich gibt und man dort sein Essen genießen kann. Das GOSCH Sylt liegt auf Mein Schiff 5 noch hinter dem Hauptbuffetrestaurant „Anckelmannsplatz“ und somit am Heck des Schiffes.
Während der Ausfahrt aus dem Hafen von Martinique haben wir die Aussicht vom Pooldeck genossen und sind danach ins Restaurant gegangen. Nur wenige Minuten nachdem wir uns hingesetzt hatten, hatte ich das Gefühl, dass das Schiff umdreht. Von meinem Platz aus konnte ich die Lichter auf der Insel so gut beobachten, dass mir das sofort aufgefallen war. Prompt kam eine Durchsage, dass es an Bord einen medizinischen Notfall gab und wir deshalb nochmal zurück in den Hafen mussten. Die betroffene Person sollte mit einem Rettungsboot übersetzen und dann weiter behandelt werden. Wenn man so etwas hört, bekommt man gleich erstmal einen Schrecken. Glücklicherweise erhielten wir wenig später aber die gute Nachricht, dass es der Person schon besser ging und aus eigener Kraft von Bord gehen konnte. Schon schlimm, wenn man sich so lang auf eine Reise freut und dann passiert einem etwas, dass man sogar das Schiff verlassen muss. Ich habe mich natürlich auch gefragt, wie es dann für denjenigen weiterging.
Für uns bedeutete der kleine Umweg aber kein Nachteil. Wir sollten am nächsten Morgen trotzdem planmäßig in den Hafen von Guadeloupe einfahren.
Wart ihr auch schon mal auf Martinique? Welchen Strand hättet ihr mir empfohlen?
Im vierten Teil meines Reisetagebuches nehme ich euch dann mit auf die Schmetterlingsinsel und in den Regenwald von Guadeloupe!
Love, Nini
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